Mariae Heimsuchung
am 2. Juli
In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Lukas 1, 39
Im Anderen Christus begegnen
Andere Menschen können einen ordentlich auf die Palme bringen. Und manchmal liegt es daran, dass sie uns Schwächen spiegeln, die wir in uns selbst nicht gut aushalten können. Mit mir selber bin ich auch nicht immer eins. Da kann es sein, dass sich in mir ganz gegensätzliche Kräfte duellieren und nicht klar ist, auf welche Stimme ich hören soll. Eins-sein und Begegnung? Das geht wohl anders.
Das heutige Fest – Mariae Heimsuchung am 2. Juli - erzählt von einem Gegenentwurf zu all dem: Die schwangere Maria begegnet ihrer schwangeren Cousine Elisabeth. Daran ist nichts ungewöhnlich. Und auch nicht daran, dass sich werdende Mütter aneinander freuen können. Selbst Kindsbewegungen gehören selbstverständlich zu einer Schwangerschaft. Und doch begegnen sich hier Himmel und Erde. Das Unmögliche und das Wunder der Ermöglichung. Das Alte und das Neue Testament. Der Prophet und sein Heiland. Man könnte das fortführen. Eine wirklich anrührende Geschichte…
Oder eher eine spaltbreit geöffnete Tür? Die uns einen Blick erhaschen lässt auf eine verborgene Wirklichkeit? Wenn im Anderen für einen Moment lang das Göttliche aufleuchtet: Ist das nicht zum Hüpfen?
Text: Volker Babucke