
„Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ (LK 22,42)
Zum Abschied von Pater Jobin Joseph SVD
Diese Aussage Jesu ist für mich mehr als ein Bibelvers – er ist mein Herzenswort, mein Primiz-Spruch. Mit jenem Wort Jesu im Garten von Getsemani wollte ich meinen Weg als Priester beginnen. Dieser Vers, der das Leben Jesu in einem Satz zusammenfasst, hat seinen Ursprung in einer noch tiefer liegenden geistlichen Wirklichkeit: dem uralten Ringen der Menschheit, sich dem Willen Gottes anzuvertrauen.
Dieses Ringen erhält eine neue Dimension, als Maria dem Engel Gabriel antwortet: „Mir geschehe nach deinem Wort.“
Ich bin davon überzeugt: Das stille, demütige Einverständnis war das erste Evangelium, das Jesus empfangen hat – durch die Liebe und das Vertrauen seiner Mutter. Sie lehrte ihn – (vielleicht ohne Worte) –, was es heißt, sich dem Willen Gottes zu öffnen.
Jene Haltung prägte Jesu Herz so sehr, dass sie im Gebet, das er selbst uns lehrte, im Vaterunser, ihren zentralen Ausdruck findet: „Dein Wille geschehe.“
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