Saratow
eine lange Partnerschaft
Seit dem Jahr 2006 pflegt die Gemeinde St. Antonius eine lebendige Partnerschaft mit der katholischen Pfarrei in Saratow im Bistum Südrussland. Diese Partnerschaft geht auf eine Initiative des Bischofs des Bistums Südrussland Clemens Pickel zurück, der zuvor Priester im Bistum Dresden-Meißen war und sich Gemeindepartnerschaften mit Pfarreien in der russischen Diaspora wünschte.
Saratowkreis
Angesprochen von dieser Idee fand sich in St. Antonius eine Gruppe engagierter Gemeindemitglieder zusammen, die seither als Saratowkreis für einen lebendigen Austausch aktiv ist. Auch wenn mehr als 2000 km Entfernung zwischen den beiden Gemeinden liegen so sind das gemeinsame Gebet, Unterstützung und Austausch tragende Säulen dieser Partnerschaft. Mehrfache gegenseitige Besuche sind Zeugnis einer lebendigen Verbundenheit.
In dieser Rubrik möchten wir regelmäßig über diese Partnerschaft informieren. Wenn Sie Fragen haben oder Interesse am Mitmachen, dann können Sie uns unter
erreichen.
Text:Gregor Domes
Gemeindechronik St. Clemens in Saratow
Gemeindechronik St. Clemens in Saratow
18. Jh.
Auf Einladung der Zarin Katharina die Große siedeln sich deutsche Bauern in Russland an, unter ihnen zahlreiche Katholiken
1805
Bau der ersten katholischen Kirche und Schule in Saratow
1882
Eröffnung der Kathedrale „Hl. Clemens“ in Saratow
1930
In Saratow und Pokrowskie (= Stadt Engels) leben 8150 Katholiken
1936
Die Kommunisten schließen die Kathedrale und bauen sie zum Kino um. Alle katholischen Priester werden deportiert, des Landes verwiesen oder erschossen
1941
Die Wolgadeutschen wurden in der Hauptsache ab dem 28.08.1941 (Stalins Ukas) nach Sibirien und Kasachstan deportiert
1990
Katholiken treffen sich in Saratow und Engels
1995
Im Keller des Gebäudes gegenüber der alten Kathedrale wird die Kapelle eingeweiht
1998
Clemens Pickel wird zum Bischof für die Diözese St. Clemens geweiht. Das Bistum umfasst den südlichen Teil des europäischen Russland
2000
Einweihung der neuen Kathedrale „Peter und Paul“.Das Gebäude der alten Kathedrale ist bis heute als Kino in Benutzung und wird der katholischen Kirche nicht zurückgegeben. Um zu zeigen, dass die Katholiken die Hoffnung auf eine Rückgabe nicht aufgeben, heißt die katholische Gemeinde in Saratow „St. Clemens“ – wie die alte Kathedrale, die neue Kathedrale aber erhielt den Namen: „St. Peter und Paul“.
2003
Pfarrer Dariusz aus Polen übernimmt die Gemeinde
2006
Zur Zeit hat die Gemeinde in Saratow ca. 130 Gemeindemitglieder und in den Außenstellen ungefähr 100 Gemeindemitglieder.
Außenstellen
Engels: 10 km entfernt jeden Sonntag
Atkarsk: 100 km nordwestlich 1 x im Monat
Penza: 250 km nördlich alle 2 Wochen
Ciornaja Padina: 230 km 1 x im Monat
Ozinki: 300 km östlich 2 x im Jahr
Issa: 320 km ungefähr 4 x im Jahr
Informationen zur Stadt Saratow
Die Stadt Saratow liegt an der Wolga und war bis 1936 Zentrum der Deutschen in der Wolgarepublik. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich die Stadt Engels. Zur Zeit leben in Saratow insgesamt eine Million Menschen, davon sind 0,01 % Katholiken, neben Russisch Orthodoxen, Juden, Muslime und Lutheranern.
Besuch aus der Partnergemeinde St. Clemens im April 2018
EIN BISSCHEN WELTKIRCHE GANZ NAH
„Es war familiär, irgendwie sofort vertraut und mittendrin in unserer Gemeinde“, fassen Beate Bannert und Gregor Domes vom Saratowkreis die ereignisreiche Woche zusammen. Eine besondere Woche für die Gemeinde und für eine geschätzte Freundschaft – die 2.250 km entfernt ist.
Unsere Gemeinde empfing vom 20. bis zum 27. April 2018 Pfarrer Ondrej Slavik, Kaplan Alfredo und die Ordensschwestern Maria Elena, Lena und Laura aus Saratow, Bistum Südrussland – aus unserer Partnergemeinde St. Clemens.
„Die sieben Tage waren voll von Begegnungen in unserer Gemeinde, wie der Besuch in der Erstkommuniongruppe, eine liebevolle und informative Führung durch den Kindergarten Don Bosco oder aber auch das Kirchenkaffee nach dem Sonntagsgottesdienst“, berichtet Gregor Domes weiter.
Besonders bereichernd war, dass die Gäste alle privat bei Familien oder im Pfarrhaus untergebracht waren und jeden Abend eine andere Familie alle Gäste zum Abendessen einlud. „Das hat uns bestärkt und verbunden – gerade für die Gäste, die zum ersten Mal bei uns waren“.
Die Verständigung untereinander war kein Problem – entweder in Russisch, Spanisch oder auch auf Slowakisch.
Bedeutungsvoll war das Treffen mit Schwester Cora im Kloster Marienstern (Paschwitz-Kukau). „Sie gestaltet seit Jahren die von uns gestiftete Osterkerze für unsere Partnergemeinde St. Clemens. Die Zisterzienserin konnte bei diesem Besuch schon die neue Osterkerze für 2019 übergeben“, sagt Gregor Domes. Nach einer Führung im Kloster ging es an diesem Tag weiter nach Rosenthal zu einer Heiligen Messe.
Unser Besuch erlebte und feierte auch das 25-jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Rakus am 24. April 2018 mit einem feierlichen Gottesdienst mit. >>www.st-antonius-dresden.de/ueber-uns/geschichte/2216-silbernes-priesterjubilaum
Weitere Höhepunkte waren ein Ausflug nach Prag und das Kennenlernen der Stadt Dresden und seiner Sehenswürdigkeiten.
Die Reise der Saratower war im Anschluss verbunden mit einer Pastoralkonferenz des Bistums Südrussland und dem 30-jährigen Priesterjubiläum von Bischof Clemens Pickel in Dresden. Mehr zu diesem Ereignis:
Der Saratowkreis dankt allen Familien und Helfern, die diese Woche begleitet und mit organisiert haben. Und ein Gegenbesuch plant der Saratowkreis bereits für 2019.
ERLEBNISREICHE TAGE IN SÜDRUSSLAND 2017 - Jugendgruppe aus Dresden-Löbtau besuchte Partnergemeinde in Saratow
Die Gäste aus Dresden-Löbtau wurden überall gastfreundlich empfangen - ganz links im Bild Pfarrer Bosco Marschner, gebürtig aus dem Bistum Dresden-Meißen und derzeit Pfarrer in Marx, hinten rechts Bischof Clemens Pickel. (Fotos: privat)
Eine Partnerschaft lebt von Begegnungen. So besuchte eine neunköpfige Jugendgruppe aus der katholischen Pfarrei St. Antonius, Dresden-Löbtau, zusammen mit ihrem Pfarrer P. Slawomir Rakus SVD für eine Woche ihre Partnergemeinde St. Clemens in Saratow (Bistum St. Clemens, Südrussland).
Für die Jugendlichen - die meisten von ihnen hatten gerade ihr Abitur hinter sich und waren noch nie in Russland gewesen - brachten die erlebnisreichen Tage viele neue Eindrücke.
Auf dem Programm standen Singen, Tanzen, Lachen, gemeinsam Hl. Messe Feiern und vieles mehr mit den Jugendlichen aus der Saratower Gemeinde und den Nachbargemeinden in Marx und Wolgograd. Dass der Besuch einer Nachbarpfarrei einige Stunden und viele Kilometer im Auto bedeutet, war schnell klar. Für den Ausflug nach Wolgograd, ehemals Stalingrad, nahm sich Bischof Clemens Pickel, der aus dem Bistum Dresden-Meißen stammt und seit 1998 Bischof des Bistums St. Clemens ist, extra Zeit, um mit uns Hl. Messe zu feiern, uns die Pfarreien in Wolgograd und Kamyschin sowie auch alte Orte und verfallene Kirchen der Wolgadeutschen zu zeigen und die Kriegsgräberstätte Rossoschka, die unweit von Wolgograd Massengrab und Gedenkstätte für die vielen gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges ist, zu besuchen.
In allen Pfarreien wurden wir über alle Maßen gastfreundlich empfangen und bewirtet. Schließlich überreichten wir in der Sonntagsmesse die im Kloster Marienstern handverzierte Osterkerze für 2018, die unsere Pfarrei jedes Jahr unserer Partnergemeinde stiftet.
Mit vielen, vielen Eindrücken kehren wir nun heim. Большо́е спаси́бо an unsere Gastgeber, besonders Bischof Clemens Pickel, Schwester Lena und Schwester Anna, Ludwiga und Marat sowie Pfarrer Bosco Marschner aus Marx. С Богом
Text: Svenja Berneis Fotos: privat
Feier der „Ewigen Gelübte“ 2015
Ja zur Gemeinschaft, Ja zu Gott: Heute legten Schwester Anna und Schwester Lena feierlich ihre „Ewigen Gelübte“ ab.
Zu dieser besonderen Feierlichkeit reiste Gregor Domes, Mitglied des Saratowkreises nach Saratow (Russland). Unsere Gemeinde sendet herzliche Grüße nach Saratow und wünscht Gottes guten Segen.
Mit Meldungen aus Russland:
PERSÖNLICHE GRÜSSE AUS SARATOW...Besuch von Aljona erwartet! 2015
Vom 21. Dezember bis zum 5. Januar 2015 besucht uns Aljona, eine junge Erwachsene, aus unserer Partnergemeinde St. Clemens in Russland.
Zur Agape nach der Christmette (24.12.2015, 22:00 Uhr) wird der Saratowkreis die junge Frau kurz vorstellen. Natürlich hat Aljona auch Grüße und Neuigkeiten aus Saratow „im Gepäck“. Aljona spricht Englisch. Der Saratowkreis dolmetscht gerne vom Deutschen ins Russische.
Am Sonntag, 3. Januar 2016, 19:00 Uhr gibt es dann noch einen größeren Saratow-Abend mit Aljona und mit Gregor aus unserer Gemeinde. Gregor wird von seiner Reise nach Saratow im September 2015 berichten. Er war zur Feier der Ewigen Gelübde von Schwester Lena und Schwester Anna. Zu beidem ist unsere Gemeinde herzlich eingeladen.
Dank und Ausblick auf Sommer 2016
Der Saratowkreis dankt wieder für die große Unterstützung in diesem Jahr. Unsere Gemeinde spendete zum Erntedank 413,54 Euro und beim Angebot der Weihnachts-CDs kamen 121,00 Euro zusammen.
Ein Dank aus Saratow kam von Schwester Lena mit herzlichen Weihnachtsgrüßen: Die zwei Weihnachtspakete vom Saratowkreis sind pünktlich eingetroffen und die Schokonikoläuse, das Bastelmaterial und die Handtücher brachten Freude.
Im Sommer bekommt unsere Gemeinde voraussichtlich ab dem 31. Juli 2016 für eine Woche Besuch von einer Jugendgruppe aus Saratow.
Rückblick auf die Aktivitäten des Saratowkreises 2014
Aktivitäten - Was war los beim Saratowkreis?
"Zum Erntedankfest sammelten wir Spenden für die Betreung der Flüchtlinge aus der Ukraine", berichtet Beate Bannert, Leiterin Saratowkreis. "Mit dem Geld konnten zum Beispiel Kleidung und Medizin besorgt werden". Es kamen 694 Euro zusammen. Außem konnten von dem Geld auch die Altarkerzen gekauft werden (siehe Bild).
Es ist schon Tradition - das Aventspaket nach Saratow. Nach sechs Wochen Versanddauer kam es gut bei der Partnergemeinde an: Pfarrer Michail grüßt St. Antonius und dankt herzlich. Es beinhaltete Adventskalender und Schokonikokoläuse.
Was ist sonst noch passiert: "In Saratow lebt nun auch ein mexikanischer Priester, Pater Sergio ", so die Leiterin weiter. " Er lernt momentan noch Russisch, konzelebriert aber schon".
PARTNERSCHAFT MAL ANDERS GELEBT ... Telebrücke zwischen Saratow und Dresden 2012
приве́т, как дела́? - Hallo, wie gehts? - hieß es heute von Saratow nach Dresden und zurück. Um die Partnerschaft zu unserer über 2.700 km entfernten Partnergemeinde St. Clemens in Russland zu pflegen, trafen sich am 25. November 2012 ca. 20 Gemeindemitglieder, um eine mediale Brücke zu schlagen.
In Saratow war es ca. 14.30 Uhr als nach dem Familiengottesdienst in Dresden die Internetverbindung und die Webcam stand und wir als Gemeinde online gingen. Nach einem herzlichen und gegenseitigem Begrüßen stand zunächst der persönliche Austausch zwischen den Saratower Jungendlichen und unserer Jugend im Vordergrund.
Im Mittelpunkt unserer medialen Begegnung stand ebenfalls die Vorstellung der afrikanischen Studenten in Saratow, die Teil der Gemeinde in St. Clemens sind. Um den Weg zu bahnen, stellte sich vorerst unser neuer Kaplan Josef aus Ghana den Studenten vor und die Kommunikation wechselte zwischen Deutsch, Englisch und Russisch sowie fröhlichem Lachen. Die Studenten finden in der russischen Gemeinde "echte" Integration. In der Regel, je nach Studiengang, leben die Afrikaner zwischen vier und sieben Jahren in Saratow, bevor sie wieder in ihre Heimat zurückkehren. Sie kommen u. a. aus Nigeria, Ghana oder Tansiania, um Mathematik, Medizin oder Biologie zu studieren. Schwester Lena gibt der 20-köpfigen Gruppe ein "Zuhause" und nimmt ihnen die Fremde. Sie organsiert für sie Wallfahrten und Exerzitien. Inszwischen ist die Gruppe in der Gemeinschaft in St. Clemens zu einer "(Ersatz)-familie geworden.
Dann gab es natürlich noch Neuigkeiten aus Saratow zu berichten. Leider auch besorgende: Schwester Natascha hatte einen Verkehrsunfall, so dass sie an der Telebrücke nicht teilnehmen konnte. Es sei nicht so schlimm. Unser Weihnachtspaket, das wir jährlich mit immer wieder anderen Überraschungen nach Saratow senden, ist wohlbehalten eingetroffen. Ein großer Dank ging an unsere Gemeinde. Dann gebe es noch zwei Deutsche im Bistumsgebiet, die dort ihren Freiwilligendienst leisten. Natürlich war der Wunsch nach Freiwilligen auch für Saratow gestellt worden - mit einem Augenzwingern an uns gerichtet.
Das Singen verbindet, weiß jeder. Wir sangen für unsere Freunde in Saratow das Lied aus dem Gotteslob "Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht ..." und erzählten von der Geschichte um der Heiligen Elisabeth, die das Brot über Schranken hinweg an Arme verteilte.
Den besonderen Abschluss bildete das gemeinsame Gebet, jeder in seiner Sprache - "Vater unser" und das "Gegrüße seist Du Maria".
Nach einer ca. einstündigen Gespräch war eines ganz klar - wir müssen die Telebrücke unbedingt wiederholen - denn Partnerschaft lässt sich so wunderbar leben und natürlich pflegen.
Ein großer Dank an die Dolmetscher Zhenya und an Kaplan Josef.