Wasser aus dem Felsen?
Eine Utopie!
„Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heiles“ (Jes 12,3)
Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierhergeführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen? Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig, und sie steinigen mich. Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels. (Ex 17, 3-6)
Wasser aus einem Felsen?
Eine Utopie! Und ein verzweifelter Wunsch, wenn man in einer Felsenwüste am Verdursten ist.
Vielleicht ein Seelenzustand, wenn alles wie versteinert ist. Wenn Konsistenz nicht mehr stabilisiert, sondern erdrückt? Wenn nichts und niemand mehr nachgibt, unverrückbar, betonköpfig …
Verdursten? Weglaufen?
Draufschlagen! Voll verzweifeltem Vertrauen! Dass sich doch Wasser finde! Lebendiges Wasser! Dass sich die Verhärtungen auflösen, verflüssigen.
Wasser aus einem Felsen?
Eine Verheißung!
Text: Volker Babucke