Mwana wa Mzako – Dein Kind ist mein Kind
Hilfe für Aids-Waisenkinder in Malawi
„Mwana wa Mzako – Dein Kind ist mein Kind“. So heißt das soziale Projekt, mit dem die katholische Gemeinde St. Paulus Dresden-Plauen bereits seit 2003 Aids-Waisenkinder in Malawi unterstützt.
Mit den auf unterschiedlichste Weise gesammelten Spenden finanzieren wir für die Schülerinnen und Schüler den Besuch und Abschluss der weiterführenden Schule und seit 2014 auch Ausbildungsgänge für grundständige Berufe am Don-Bosco-Institut in Lilongwe. Unser Ziel ist es, mit der Förderung der Bildung die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen.
Wir bitten Sie, Spenden oder Daueraufträge an folgende Konto-Nummer zu überweisen:
Franziskanerinnen von Salzkotten
Bank für Kirche und Caritas, Paderborn
IBAN: DE20 4726 0307 0011 1405 12
Verwendungszweck: Schulprojekt Lilongwe (bitte unbedingt angeben)
Überweisungsbelege bis EUR 300 gelten als Spendenquittung. Bei größeren Beträgen stellen die Franziskanerinnen von Salzkotten bei Angabe der Adresse eine Spendenquittung aus. Gerne können Sie Ihre Spende auch im Gemeindebüro von St. Paulus abgeben.
Aktuelle Informationen zum Jahr 2023
Das Projekt Mwana wa Mzako der Likuni-Gemeinde – Dein Kind ist mein Kind – ist vor 20 Jahren in Malawi gegründet worden. Wir haben es von Beginn an unterstützt. So ermöglichten wir bisher etwa 250 Waisen den Besuch der Sekundarschule. 38 Schüler konnten bei Don Bosco einen Beruf erlernen. Wir halfen den Jugendlichen auch mit Schulmaterial, Hygieneartikel und Lebensmitteln. Für die sonst chancenlosen Jugendlichen bringt unsere Hilfe neue Hoffnung, Selbstvertrauen und Mut für ein selbstbestimmtes Leben. Durch einzelne großzügige Sonderspenden kamen auch Licht und sauberes Wasser in einige Dörfer. Die Auszubildenden von Don Bosco konnten dabei ganz praktisch lernen. Durch Inflation, extreme Regen und die Dürrezeiten befindet sich Malawi schon lange in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Viele Menschen hungern.
2023/24 konnten wir folgende Projekte unterstützen:
- 45 Jugendliche können in die Sekundarschule gehen, z.T. Unterkünfte für Mädchen mit weitem Schulweg,
- 12 Auszubildende lernen bei Don Bosco – 3 Jahre Ausbildung in Gastgewerbe, als Tischler, Maurer, Automechaniker oder in der Verwaltung,
- Peter ist im 2. Ausbildungsjahr als Krankenpfleger, 2 sehr gute Absolventen - Memory und Harry – haben einen Studienplatz an der Uni bekommen,
- Zusätzliche Lebensmittel für die Familien der Schüler,
- Besuche der Schüler bei den Pflegefamilien,
- Bau einer Solaranlage und eines Brunnens in Chipilitza und Bau eines Brunnens in Chinkhota
- Jahrestreffen der Schüler und Auszubildenden. Am Jahrestreffen 2023 hat auch Benedikte Finger aus unserer Gemeinde teilgenommen. Sie absolvierte in Malawi in einem Krankenhaus ihr Praktikum,
- Hilfe für Opfer der Flutkatastrophe in Malawi.
Allen Schulpaten und großzügigen Spendern der St. Paulus Gemeinde, der Zionskirche und Auferstehungskirche, den Patenklassen 8b und 10a des St. Benno-Gymnasiums und des HOGA Gymnasiums sowie den Kindergärtner:innen und Eltern der Kath. Kindertagesstätte Pater Bänsch, den Kollegen des IfWW der TU Dresden, der Kreuz Apotheke, dem Rotary Club Marburg, den Ehemaligen der KSG Magdeburg und den vielen Freunden und Verwandten aus nah und fern möchten wir für die kontinuierliche Unterstützung unseres Schul- und Ausbildungsprojektes hier nochmals ein großes DANKE sagen.
Im Namen aller Verantwortlichen
Dr. Christa Blank
20 Jahre Mwana wa Mzako - Wir haben gefeiert !!
Das 20-jährige Bestehen unseres Projektes „Mwana wa Mzako“ – Dein Kind ist mein Kind war ein Grund zu feiern. Und das haben wir am 24.09.2023 gemeinsam mit vielen Menschen getan. Zu diesem Anlass hatten wir auch besondere Gäste eingeladen, die unser Jubiläum sehr bereichert haben.
Der malawische Botschafter, Joseph John Mpinganjira, der unser Projekt seit vielen Jahren kennt und mit der Familie Malewezi in Malawi eng befreundet ist, reiste für diesen Tag aus Berlin an. Auch unser Erster Bürgermeister, Jan Donhauser, war unserer Einladung gefolgt, um unseren Ehrengast zu begrüßen und das Jubiläum mit uns zu feiern. Wir freuten uns außerdem über Besuch aus Salzkotten. Die dort tätigen Franziskanerinnen verwalten seit Beginn unsere Spenden und Frau Marienfeldt, unsere Ansprechpartnerin dort, freute sich über das persönliche Kennenlernen und den erstmaligen Besuch in Dresden.
Mit großer Freude haben wir mit unserem Bischof em. Joachim Reichelt zunächst den Gottesdienst in unserem Pfarrgarten gefeiert. Im Gemeindesaal begrüßte Wolfgang Trümper, Vorsitzender unseres OKR, alle Gäste und nach der Vorstellung der Ehrengäste sprachen der malawische Botschafter und der Erste Bürgermeister ein Grußwort und würdigten das langjährige Engagement für das Projekt, dass sich seit Beginn durch den persönlichen Kontakt von Christa Blank in Deutschland und Felicitas Malewezi in Malawi auszeichnet und von ihnen getragen wird. Felicitas Malewezi, die Gründerin von Mwana wa Mzako konnte nicht persönlich anwesend sein, hatte uns aber eine Videobotschaft gesendet.
Nach dem gemeinsamen, von vielen Gemeindemitgliedern vorbereiteten, Mittagessen spielten Kinder unserer Gemeinde für die Gäste das Theaterstück „Kalulu“, bevor Christa Blank einen Überblick über die Geschichte des Projektes von 2003 bis 2023 gab. Dr. Kurt Wengenroth, der das Projekt über den Rotary Club Marburg, aber auch sehr persönlich unterstützt, gab im Anschluss daran einen beeindruckenden Bericht zur Umsetzung des aktuellsten Projektes. Mit seiner Kompetenz als Bauingenieur, der Hilfe eines Fachmanns vor Ort, sowie der in Afrika oft notwendigen Geduld konnten seit 2022 in 3 Dörfern Brunnen gebaut und 5 Solarstromanlagen installiert werden. Strom und Wasser sind in vielerlei Hinsicht für die Entwicklung essentiell und wir sind froh und glücklich über die bisher umgesetzten Projekte.
Wir haben weitere Pläne und so zeigte uns Elmar Günther, der sich im Projekt ebenfalls engagiert, im Anschluss die Perspektiven und das Ziel auf, dass wir erreichen wollen. Durch weitere Spenden möchten wir den nächsten Brunnen bauen. Er kostet EUR 5.500. Außerdem wollen wir weiteres Licht nach Malawi bringen und hierfür 4 Fotovoltaikanlagen mit Unterstützung unserer Auszubildenden in Don Bosco bauen. Hierfür werden EUR 5.200 benötigt. Und nicht zuletzt sollen natürlich auch unsere Schülerinnen und Schüler weiterhin zuverlässig unterstützt werden. Hierfür werben wir um 20 weitere Schulpatenschaften. Aktuell belaufen sich die Kosten pro Schüler/Jahr auf ca. EUR 250.
Nach vielen Worten und Bildern freuten sich alle auf das sich anschließende gesellige Beisammen bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen.
So klang dieses gelungene Fest aus und ist uns Ansporn die kommenden Herausforderungen anzunehmen und die Ärmesten der Armeen weiterhin zu unterstützen, zu fördern und Ihnen – im wahrsten Sinne des Wortes – Licht zu sein.
Wenn Sie spenden möchten finden Sie hier noch einmal die Angaben .
Franziskanerinnen von Salzkotten
Bank für Kirche und Caritas, Paderborn
IBAN: DE20 4726 0307 0011 1405 12
Verwendungszweck: Mwana wa Mzako - Brunnen oder Licht oder Schulprojekt
Aktuelle Informationen zum Jahr 2022
Ein herzliches Dankeschön für Ihre kontinuierliche Unterstützung unseres Schul- und Ausbildungsprojektes „Mwana wa Mzako“ – „Dein Kind ist mein Kind“ für Waisenkinder in Malawi. 2022 konnten wir 52 Schüler (32 Jungen und 20 Mädchen) in der Sekundarschule fördern und 9 Absolventen konnten bei Don Bosco eine Berufsausbildung machen (Tischlerei, Gastgewerbe, Gemeinde- u. Sozialarbeit, Maurer, Automechaniker und Elektriker). Ein Jugendlicher begann im September 2022 eine Ausbildung als Krankenpfleger.
Durch Corona kam es 2022 zu weiteren Schulschließungen, das Schuljahr war deutlich kürzer. Das war für unsere Schüler und Schülerinnen nicht einfach, weil ein Lernen zu Hause fast unmöglich ist.
Im März 2022 gab es ein eintägiges Wiedersehen ehemaliger und aktueller Schüler. Ziel des Treffens war es, den derzeitigen Schülern, insbesondere den Mädchen, zu zeigen, dass Bildung und nicht frühe Heirat der Schlüssel zur Selbstentfaltung und zur Überwindung der Armut ist. Die Ehemaligen kamen mit ihren Familien, auch ihren Kindern. Sie erzählten von ihrem Lebensweg und machten so den Jugendlichen Mut, intensiv für ihr selbstbestimmtes Leben zu lernen.
Es fanden 3 Treffen in kleineren Gruppen mit den Schülern und ihren Pflegeeltern statt. Die Teilnahme der Erziehungsberechtigten war ein großes Anliegen der Verantwortlichen von MwM. Die Pflegefamilien sind gegenwärtig mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Es wird immer schwieriger, Geld für den Unterhalt ihrer Familien aufzubringen. Alles ist teurer geworden. Gelegenheitsarbeiten auf den Bauernhöfen sind saisonal. Die Lebensmittel reichen nicht aus, um alle das ganze Jahr über zu ernähren. Der schlechte Gesundheitszustand der Eltern macht es ihnen schwer, für ihre Kinder zu sorgen. Waisenkindern fehlt oft die Unterstützung durch andere Verwandte. Die Schüler haben abends kein Licht zum Lernen, nach 18 Uhr ist es in Malawi dunkel. Außerdem mangelt es unseren Schülern an den einfachsten Hygieneartikeln wie Seifen. Meist gehen sie hungrig zu Bett. Die Mädchen mit einem weiten Schulweg wünschen sich sichere und gute Unterkünfte nahe der Schule. Das wollen wir gern unterstützen.
Allen Schulpaten und großzügigen Spendern der St. Paulus Gemeinde, der 10a, 10b und 8a des St. Benno-Gymnasiums sowie den Kindergärtner:innen und Eltern der Kath. Kindertagesstätten St. Raphael und Pater Bänsch, den Kollegen des IfWW der TU Dresden, der Kreuz Apotheke, dem Rotary Club Marburg und den vielen Freunden und Verwandten aus nah und fern möchten wir für die kontinuierliche Unterstützung unseres Schul- und Ausbildungsprojektes hier nochmals DANKE sagen.
Im Namen aller Verantwortlichen
Dr. Christa Blank
Aktuelle Informationen zum Jahr 2021
49 Schüler*innen (27 Jungen u. 22 Mädchen) konnten durch unsere Hilfe 2021/22 die Sekundarschule besuchen und 8 Absolventen*innen (3 Mädchen und 5 Jungen) waren im Don Bosco Zentrum Lilongwe in der Berufsausbildung (Schneiderin, Hotelfacharbeiter, Gemeinde- u. Sozialarbeit, Automechaniker und Elektriker).
Das neue Schuljahr begann im Januar 2021, wegen der dramatischen Coronasituation gab es aber mehrfach Schulschließungen. Dies hat für die Schüler*innen in Malawi ganz andere Auswirkungen als hier in Deutschland. Es gibt dort keine online-Unterweisungen, die Schüler müssen arbeiten, sie haben nicht genug zu essen und verlieren den Mut zu sich selbst. Die Leistungen verschlechterten sich und einige Schüler*innen kamen nicht mehr zur Schule zurück. Statt des beliebten Jahrestreffens aller Geförderten wurden coronaconform 3 Treffen mit wenigen Teilnehmenden durchgeführt. Die geplanten Förderkurse in den Ferien mussten ausfallen. Die Projektbeauftragte Frau Agnes Kamzingeni und Herr Kamwaza, ein Vorstandsmitglied, haben mit dem Motorrad fast alle Schüler*innen in ihren Dörfern besucht. Das war eine wichtige Aktion, denn sie zeigte, wie hart das Leben dort ist. Auch die wichtigen persönlichen Treffen in Bonn mussten ausfallen.
2021 sind ca. 26.000 € für das Projekt zusammengekommen. Ein wirklich gutes Ergebnis
ZIKOMO - DANKE
Wir haben das Schulgeld und die Schulmaterialien bezahlt. Wir konnten für die Schüler*innen zusätzliche Lebensmittel finanzieren. Für drei Krankenhäuser nahe der Likuni-Gemeinde haben wir wichtige Schutzkleidung, dringend benötigte Monitore und Sauerstoffgeräte sponsert. Außerdem konnten wir noch in dem Dorf Mondevu in der Nähe der Franziskanerinnen einen Trinkwasserbrunnen bohren.
Am 17.4.2021 verstarb Dr. Justin Malewezi, der von allen geschätzte und beliebte Mann von Felicitas, der Gründerin von Mwana wa Mzako! Es ist ein schwerer Verlust für alle.
Allen Schulpaten und großzügigen Spendern der St. Paulus Gemeinde, der 10a, 10b und 8a des St. Benno-Gymnasiums sowie den Fachkräften und Eltern der Kath. Kindertagesstätten St. Benno und Pater Bänsch, den Kollegen des IfWW der TU Dresden, der Kreuz Apotheke Preusker, dem Rotary Club Marburg und den vielen Freunden aus nah und fern möchten wir für die kontinuierliche Unterstützung unseres Schul- und Ausbildungsprojektes DANKE sagen. Fastensuppe, Malawibasteln und Vorträge konnten wegen Corona leider nicht wie gewohnt stattfinden. Dafür wurden aber in verschiedenen Familien Osterkerzen gestaltet, Adventskränze gebunden und für den Adventsbasar tolle Dinge gebastelt, genäht, gebacken, getöpfert oder einfach gespendet. Unsere Gemeinde hat verstanden, dass gerade in der Coronazeit in Malawi unsere Hilfe wichtig ist. Auch die Idee, sich zu besonderen Anlässen eine Spende für unser Projekt zu wünschen, ist vielfach aufgegriffen worden. Alle Aktivitäten sind Hoffnung und wirkliche Hilfe für die sonst chancenlosen Waisen! Unsere Spenden sind ein gutes Zeichen der Verbundenheit.
DANKE im Namen der Waisen, der Verantwortlichen des Waisenprojektes „Mwana wa Mzako“ der Likuni-Gemeinde in Malawi,
im Namen unseres Pfarrers P. Sławomir Rakus SVD, unserer Seelsorgepatres sowie Dr. Christa Blank, Heike Hecker, Sabine Reinhardt und Elmar Günther
Das Projekt vor Ort in Malawi
In der katholischen Likuni-Gemeinde gibt es ca. 1000 Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern durch HIV/Aids verloren haben. Das Projekt „Mwana wa Mzako – Dein Kind ist mein Kind“ hilft diesen ärmsten Mitgliedern der Gesellschaft. Initiatorin des Projektes ist Felicitas Malewezi. Sie war früher Lehrerin und 25 Jahre Schulinspektorin im Bildungsministerium sowie zehn Jahre UNICEF-Verantwortliche für Bildungsprojekte in Malawi. Sie ist jetzt verantwortlich für die Koordination und die Finanzen des Projektes. Das Projekt ist seit 2013 eine anerkannte Nichtregierungsorganisation. Bei der Planung, Gestaltung und Kontrolle der Arbeitsprogramme gibt es einen Ausschuss von acht Verantwortlichen. Diesem Gremium steht Lennox Monjeza vor. Für die Umsetzung der unterschiedlichsten Aufgaben vor Ort sind Freiwillige aus der Likuni-Kirchgemeinde tätig.
Die Verantwortlichen für „Mwana wa Mzako“ legten für ihr Wirken folgende wesentliche Arbeitsschwerpunkte fest:
- Schulische Fürderung der Waisenkinder – Besuch der 4-jährigen Sekundarschule (Form 1–4 entspricht 9.–12. Klasse in Deutschland)
- Berufliche Ausbildung am Don Bosco Youth Technical Collage (seit 2015)
- Kampf gegen die Benachteiligung der Mädchen, insbesondere in der Ausbildung
- Unterstützung der Waisenkinder durch Zuschüsse für Lebensmittel, Kleidung, Lehrmaterial, Fahrt- und Unterkunftskosten
- Betreuung der Waisen durch Besuche freiwilliger Helferinnen und Helfer in der Schule und bei den Gasteltern
- HIV-/Aids-Prävention durch fachlich geschulte freiwillige Helferinnen und Helfer
- Bereitstellung von Schulungsräumen und Informationsmaterial für die Aufklärungsarbeit
Zahlen, Daten und Fakten
Das Schuljahr 2020/2021 war und ist auch in Malawi extrem geprägt durch die Corona-Pandemie. Lange Zeit waren die Schulen geschlossen, sodass die Schülerinnen und Schüler in ihren Dörfern waren und der Kontakt nur schwer möglich war. Viele von ihnen waren nach Wiederöffnung der Schulen nicht in den Unterricht zurückgekehrt. Inzwischen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Mwana wa Mzako“ sie besucht und wir hoffen darauf, dass sie in die Schulen zurückkehren.
Im Regelfall werden pro Schuljahr 50 Schülerinnen und Schüler in der Sekundarschule unterstützt. Sie werden, abhängig von ihrem Wohnort, in 12 verschiedenen staatlichen Schulen unterrichtet. Seit 2019 werden einige besonders talentierte Schülerinnen und Schüler in qualitativ besseren und damit teureren Schulen unterrichtet, um ihre Chancen einer anschließenden Berufsausbildung zu verbessern.
Zum Abschluss der Sekundarschule gibt es die MSCE-Prüfung (Malawi School Certificate Examination). In 2021 haben die meisten Schülerinnen und Schüler die Prüfungen bestanden, worüber wir in Deutschland ebenso froh waren wie die Verantwortlichen in Malawi. In zurückliegenden Jahren war dies nicht immer so.
Gründe für schlechte Ergebnisse waren und sind: ein schwieriges Lernumfeld, fehlendes oder mangelhaftes Lehrmaterial, zu lange Schulwege, unzureichende Ernährung und das Fehlen von elektrischem Licht, um nach 18 Uhr zu lernen. Wir versuchen der Bitte der Schülerinnen und Schüler nach mehr beratender Unterstützung und den Wünschen nach mehr Lehrmaterial nachzukommen.
Es werden bewusst immer mehr Mädchen aufgenommen. Sie lernen und leben oft unter viel schwierigeren Bedingungen als die Jungen und brechen häufig vorzeitig die Schule ab. In den neuen Familien, in denen sie leben, nachdem sie Waisen wurden, müssen sie hart arbeiten und haben kaum Zeit zum Lernen. Sie müssen sich vielfach gegen Beschimpfungen und Missbrauch wehren. Es fehlt ihnen an einem vertrauten und sicheren Zuhause bzw. Schulalltag.
Jedes Jahr finden unter normalen Umständen in der Likuni-Gemeinde ein Treffen aller von uns geförderten Schülerinnen und Schüler, der Verantwortlichen von „Mwana wa Mzako“, dem Pfarrer von Likuni sowie einigen Schulleiterinnen und -leitern und Lehrerinnen und Lehrern statt. Alle lernen sich dort kennen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Es werden Vorträge zu Problemen des Lernens, der Verantwortung, der Pubertät, der beruflichen Orientierung und zur HIV-/Aids-Aufklärung gehalten. Aufgrund der Pandemie, war dies in den letzen beiden Jahren nur sehr eingeschränkt möglich. Es fehlt daher den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit Vorbilder kennenzulernen und praktische Lebenshilfe zu erfahren.
Ein 2013 aufgelegtes Aufklärungsheft über die Gefahren und Prävention von HIV/Aids enthält konkrete, von den Jugendlichen selbst zusammengestellte Fragen und kompetente Antworten zu diesem oft verschwiegenen und tabuisierten Thema. Es wurde nun ergänzt und aktualisiert neu aufgelegt. Es ist in englischer und in der Landessprache Chewa erhältlich. Auch im Internet kann es online erworben werden.
Wie wir unsere Spenden sammeln
Über einen privaten Kontakt von Dr. Christa Blank zur Familie Malewezi wurde das Projekt „Mwana wa Mzako“ in unserer Gemeinde bekannt und seitdem unterstützen wir es finanziell. Die Spenden, die wir sammeln, kommen auf unterschiedlichste Weise zusammen:
- Schulpatenschaften
Mit den 2008 eingeführten Schulpatenschaften, bei denen Schulpaten das jährliche Schulgeld in Höhe von ca. EUR 200 zahlen, ist sichergestellt, dass die geförderten Schülerinnen und Schüler die Schule bis zum Abschluss besuchen können. Es gibt jedoch auch Wechsel während dieser Zeit. Jugendliche gehen ab und neue kommen dazu, sodass unsere Patenschaften keine „Gesicht-zu-Gesicht“-Patenschaften sein können. Die kontinuierliche Unterstützung ist jedoch wichtig, sodass eine regelmäßige Zahlung, zum Beispiel per Dauerauftrag, wünschenswert ist. - Malawi-Basar
Der große Malawi-Bastelabend im November ist schon gute Tradition. Meist sind mehr als 60 Personen dabei. Junge wie Alte, Frauen wie Männer, und alle haben Freude am Gestalten. Es gibt immer wieder gute Ideen und so werden bei Glühwein und Kinderpunsch weihnachtliche Dinge gebastelt, selbst gebackene Plätzchen verpackt, Marmeladen kunstvoll verziert, Nüsse geknackt und viele Adventskränze gebunden. Beim nachfolgenden, sehr beliebten Malawi-Basar werden all diese Dinge verkauft. In 2020 und 2021 mussten sowohl das Basteln als auch der Basar in der Gemeinde ausfallen. Es wurden jedoch kreative und individuelle Lösungen gefunden, sodass trotzdem wie in den Vorjahren ca. 3.000 EUR an Spenden zusammenkamen. - Verkauf von Osterkerzen
Ebenso regelmäßig wurden in den vergangenen Jahren gestaltete Osterkerzen verkauft. Diese werden in verschiedenen Familien und auch in ökumenischer Gemeinschaft gestaltet. Der Erlös trägt zu einem sehr erheblichen Teil am jährlichen Spendenaufkommen bei. - Pauluscafé und Fastensuppenessen
Zum Pauluscafé, welches monatlich nach einem 9-Uhr-Sonntagsgottesdienst stattfindet, wird sehr oft für Malawi gesammelt. Ebenso oft ist auch der Erlös des Fastensuppenessens für das Projekt bestimmt. Beides findet im Moment aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt, wird aber hoffentlich bald wieder möglich sein. - Individuelle Sammelaktionen
Ein besonderes Zeichen tätiger Nächstenliebe sehen wir darin, dass Mitglieder unserer Gemeinde sich von Freunden und Kollegen zum Geburtstag, zur Hochzeit, zu einem Jubiläum oder einem Familienfest keine Geschenke wünschen, sondern eine Spende für Malawi erbitten. Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen in unserer Welt des Überflusses. - Einzelspenden
Schon viele Jahre findet im Institut für Werkstoffwissenschaften der TU Dresden ein Basteln zur Weihnachtszeit statt. Die schon bekannten Holzstäbchensterne werden ebenfalls für „Mwana wa Mzako“ verkauft.
Ebenso spenden seit einigen Jahren Kinder der 49. Grundschule in Dresden und der Grundschule in Grumbach bei unterschiedlichen Aktionen gesammelte Beträge für unsre Waisenkinder. - Vorträge und Reistage in Schulen und Kindergärten
In den Kindergärten „Pater Bänsch“ und „St. Benno“ ist ein Reistag für die Kinder in der Fastenzeit für die Waisen in Malawi schon Tradition. Christa Blank erzählt, mit welch einfachen Dingen die Kinder in Malawi spielen. Das arme Leben in den Lehmhütten beeindruckt die Kinder sehr und so fällt es leichter, einen Tag nur Reis zu essen und an die Kinder in Malawi zu denken, die oftmals ebenfalls nur einmal am Tag eine solch einfache Mahlzeit bekommen. Das gesparte Essensgeld wird dann gespendet.
Wie unsere Spenden nach Malawi kommen
Die Kongregation der Franziskanerinnen von Salzkotten sorgen seit vielen Jahren dafür, dass die Spenden in Malawi beim dem „Mwana wa Mzako“- Projekt der Likuni- Gemeinde ankommen und die Verwendung in unserem und ihrem Sinne sichergestellt ist.
Die Franziskanerinnen haben in Madisi, in der Nähe der Likuni-Gemeinde einen Kindergarten und eine Grundschule, die dort von deutschen Schwestern geleitet werden. Sie kennen und schätzen die Arbeit von „Mwana wa Mzako“ sehr hoch ein, weil es ein von Einheimischen initiiertes Projekt ist.
Die Schwestern wickeln für uns den Zahlungsverkehr ab und stellen auch die benötigten Spendenbescheinigungen aus. Regelmäßig erhalten wir und auch die Schwestern von Salzkotten von den Verantwortlichen des Projektes aus Malawi einen jährlichen Bericht über die Mittelverwendung.
MALAWI – das warme Herz Afrikas
Malawi ist ein Binnenstaat in Südostafrika, der am 6. Juli 1964 seine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erlangte. Das Land hat etwa 18 Millionen Einwohner, wovon ca. 1 Million in der zentral gelegenen Hauptstadt Lilongwe wohnen. Amtssprachen sind die Bantusprache Chichewa und Englisch als Erbe der Kolonialzeit. Malawi ist eine präsidiale Republik, der seit Mai 2019 Präsident Lazarus Chakwera vorsteht. Etwa 85 % der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum, wovon wiederum 23 % Katholiken sind. Das Zusammenleben mit Muslimen, die etwa 12 % der Bevölkerung ausmachen, und anderen Religionen gestaltet sich in Malawi friedlich. Überhaupt gibt es in Malawi seit langer Zeit keine kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Wirtschaft ist überwiegend landwirtschaftlich ausgerichtet und beschäftigt ca. 90 % der Bevölkerung. Exportiert wird hauptsächlich Tabak, gefolgt von Tee und Zuckerrohr. Für den Eigenbedarf wird vor allem Mais angebaut.
Malawi ist eins der ärmsten Länder der Welt:
- Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von weniger als einem US-$ pro Tag.
- Die Trinkwasserversorgung ist nicht flächendeckend und eine Stromversorgung gibt es nur in der Hauptstadt Lilongwe und einigen weiteren großen Städten.
- Das Land liegt auf Platz 174 von 189 des Human Development Index von 2019 (Wohlstandsindikator der UN).
- Aus dem Jahresbericht von Amnesty International geht hervor, dass über 85 % der Bevölkerung nur eingeschränkt Zugang zu Bildungseinrichtungen und Gesundheitsfürsorge haben.
- Ca. 30 % der Bevölkerung sind Analphabeten.
- Die hohe Aids-Rate von über 10 % stellt das Gesundheitssystem vor gravierende Probleme.
Darum müssen wir helfen, die Bildungsmöglichkeiten der jungen Waisenkinder, die zu den Ärmsten dieses ohnehin sehr armen Landes gehören, zu verbessern.