Geistliche Impulse und Predigten
in den Ortsgemeinden der Pfarrei
Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, „Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehn …“
… so heißt es in einem der neueren geistlichen Lieder. Das neue Kirchenjahr und insbesondere der nun beginnende Weihnachtsfestkreis laden uns dazu ein, einen solchen Text nicht nur zu singen, sondern ihn auch zu leben.
Vor fast zwei Jahren haben wir damit begonnen, zu den „Hoch-Zeiten“ des Kirchenjahres (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) in die Gemeinden unserer neugegründeten Pfarrei geistliche Impulse – gebunden in einem Heft – hinein zu schenken. Was einst eine Idee war, um in Corona-Zeiten miteinander in Verbindung zu bleiben, hat sich verstetigt: Der Pfarreirat hat in seiner letzten Zusammenkunft den Gedanken einer gemeinsamen thematischen Gestaltung der Advents- und Weihnachtstage erneut aufgenommen und beschlossen, dass in den Gottesdiensten der Adventsund Weihnachtszeit als „roter Faden“ das Jahresmotto des neuen Kirchenjahrs „Gottes Volk auf dem Weg“ entfaltet werden sollte. Dieses Motto leitet sich aus dem vor uns liegenden Jakobusjahr ab, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Es soll uns daran erinnern, dass wir alle gemeinsam mit Jesus Christus, unserem Herrn, beständig auf dem Weg sind. Die Zeichen der Zeit lehren uns, dass wir uns gedanklich nicht irgendwo dauerhaft einnisten können, wohl aber, dass wir eine Heimat in der Gemeinschaft unseres Glaubens haben. Wir sind gemeinsam auf dem Weg.
Aus diesem Gedanken heraus haben Diakon Daniel Frank und seine Frau Claudia auf einem gemeinsamen Weg durchs Osterzgebirge einen kleinen „roten Faden“ – oder nennen wir es einen geistlichen Pfad – entwickelt, der durch die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pfarrei mit den Texten dieses Heftes eine Gestalt gefunden hat. In der thematischen Konzeption spielt das Wort „einander“ eine tragende Rolle und zieht sich wie eine rote Linie durch alle Tage.
EIN-ANDER meint: Da passiert etwas zwischen dem/der Einen und dem/der Anderen, es sind also mindestens zwei Personen beteiligt, und so beginnt Gemeinschaft. Wenn wir im Advent und der Weihnachtszeit betrachten wollen, wie wir als Volk Gottes, als vier Gemeinden einer Pfarrei, als viele hundert einzelne Mitglieder miteinander auf dem Weg sein können, so bieten sich die „einander“- Worte als gute Beschreibung an. Durch die Präfixe (die Vorsilben, die mit dem „einander“ kombiniert werden) charakterisieren sie ganz verschiedene Möglichkeiten eines gelingenden Miteinanders, um so aufeinander zu und zu Gott hin zu wachsen. In den vielfältigen Verstimmungen und Verwerfungen seit der Pfarreigründung bleibt es Aufgabe, alles Gute und alle Chancen, doch vor allem das Ziel unseres Weges nicht aus dem Blick zu verlieren.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gesegnete Adventszeit und eine gnadenvolle Weihnachtszeit
Ihr Pfarrer P. Sławomir Rakus SVD
und Ihr Diakon Daniel Frank